Das Hospiz Bernstorf öffnete vor sechs Jahren seine Türen
Dr. Wolfgang Röhr und Isabelle Röhr
Quelle: Hospiz Schloss Bernstorf
Die Sanierung des Bernstorfer Schlosses war eine Mammutaufgabe, und das Konzept sorgte im Vorfeld für reichlich Kritik. Doch sechs Jahre nach der Eröffnung ist das Hospiz Schloss Bernstorf nicht nur eine angesehene Einrichtung, sondern Bestandteil der Identität in der Region. Im April 2014 öffnete das Haus. Sechs Jahre ist es inzwischen her, dass das Hospiz Bernstorf seine Türen erstmals für die Bewohner öffnete. Am 2. Mai 2014 war der erste Gast ins Hospiz Schloss Bernstorf eingezogen. Das völlig heruntergekommene Schloss Bernstorf wurde mithilfe zahlreicher Helfer von 2010 bis 2014 unter der Führung von Wolfgang Röhr, dem Geschäftsführer vom Hospiz Schloss Bernstorf, umfangreich saniert:
„Während dieser Zeit gab es immer wieder Hürden, die es zu nehmen galt. Aufgeben kam jedoch nie in Frage,“ berichtet der Geschäftsführer. Die Berichte rund um die Baustellenphase von 2010 bis 2014 hat er in einem Buch „Von einer Ruine zum Hospiz“ festgehalten. Zudem gibt es inzwischen mehrere Bücher von Eckart Redersborg, Chronist aus Grevesmühlen, über die Geschichte des Schlosses und der Familie.
Familie Röhr verlor Mutter und Ehefrau
Während der Sanierungsarbeiten im Winter 2012
Quelle: Archiv
Der Grund für das Projekt lag in der Biografie der Familie, Wolfgang Röhr verlor 2006 seine Ehefrau und Mutter von vier Kindern durch eine Krebserkrankung. Eine lebensbejahende Atmosphäre, Raum für Zeit und Gespräche, eine adäquate medizinische Versorgung aber auch ein Schutzraum für die Familien und Angehörigen sollte es sein. Das war das ehrgeizige Ziel. Doch die Hürden waren hoch. Denn das Schloss befand sich in einem unsanierten Zustand, die Substanz war nur schwer einzuschätzen. Ebenso der immense Aufwand.
Seit der Eröffnung im April 2014 sind mittlerweile sechs Jahre vergangen. „Blicke ich zurück auf die letzten Jahre, hatten wir als Schloss Bernstorf Team viele schöne Momente gemeinsam mit unseren Gästen. Sei es der Tag des offenen Denkmals oder das alljährliche Sommerfest, der allen ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Auch hat sich viel rundum das Schloss in den letzten sechs Jahren getan“, so Wolfgang Röhr.
Corona-Beschränkungen sorgen für zusätzlichen Aufwand im Hospiz
Dank zahlreicher Spenden ist ein „Garten der Lebensfreude“ entstanden, in dem die Hospizgäste sich entspannen und wohlfühlen können. Aber auch die Kinder aus dem Dorf spielen dort, im Sommer nehmen Touristen den Ort für eine kleine Pause in Anspruch. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir es gemeinsam mit unserem großartigen Team geschafft haben, das Projekt Schloss Bernstorf zum Leben zu erwecken und unsere Gäste im Schloss noch schöne Tage verbringen können.“
Herrenhaus (Schloss) Bernstorf – Villa Vitalia Biohospiz im Schloss
Quelle: FR
Dies sei unter anderem ein Verdienst der Mitarbeiter, die sich jeden Tag hingebungsvoll um unsere Gäste kümmern würden und besonders in diesen Tagen mehr gefordert seien als je zuvor. Wolfgang Röhr: „Denn die Corona-Pandemie hält auch uns in Atem. Wir sind auch weiterhin für die Menschen da und tun alles, was in unserer Macht steht, um unsere Gäste, die Mitarbeiter und die Angehörigen im Hospiz Schloss Bernstorf bestmöglich zu schützen.“ Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden, es finden keine öffentlichen Besuche mehr statt und auch die Anzahl der Gäste, die im Haus betreut werden, ist gesunken.
Dies alles hat große Auswirkungen auf den Hospizbetrieb. Denn die Betreiber sind verpflichtet, fünf Prozent der Kosten für den Hospizbetrieb durch Spenden zu sammeln. „Daher hoffen wir auf die Unterstützung vieler Menschen. Jeder Euro zählt und bewirkt Gutes,“ erklärt Isabelle Röhr, Prokuristin vom Hospiz Schloss Bernstorf. Spenden sind möglich über die Homepage www.schloss-bernstorf.de.
Dr. Wolfgang Röhr 2010 vor dem Bernstorfer Schloss
Quelle: OZBILD
Von Michael Prochnow
Erschienen am 01.05.2020 in Ostsee Zeitung Grevesmühlen